Immobilienmakler: Aufgaben, Pflichten und Rechte im Überblick

Immobilienmakler vereinfachen den Verkauf eines Hauses oder einer Wohnung. Foto: © Studio Romantic / stock adobe

Astronaut, Tierarzt oder Rennfahrer sind gängige Karrierewünsche im Kindesalter. Immobilienmakler gehört selten dazu. Schlimmer noch: Der Beruf gilt als unbeliebt. Dabei geht er mit spannenden Aufgaben einher. Was ein Makler macht, was er darf oder nicht, erfährt der Leser dieses Artikels im folgenden Ratgeber.

Die Aufgaben eines Immobilienmaklers

Wann es Sinn ergibt, einen Immobilienmakler zu engagieren, hängt von mehreren Dingen ab. Ein Haus steht in einer beliebten Stadt in angesagter Lage? Das vereinfacht den Verkauf.

Anders sieht es bei Häusern in weniger gefragten Gegenden aus – dem Bahnhofsviertel in Frankfurt. Um für diese einen Käufer zu finden, bedarf es oft die Hilfe eines Profis – wie einen erfahrenen Immobilienmakler in Frankfurt. Dieser übernimmt folgende Aufgaben:

Vermarktung von Immobilien

Erfahrene Makler wissen, was ein Haus in welcher Lage einbringt. Ebenso kennen sie die Käuferzielgruppe. Passend dazu erstellen sie ein Exposé, bestückt mit aussagekräftigen Fotos.

Serdar Yildirim, Geschäftsführer von Dornbusch Immobilien, erklärt im Businesstalk am Ku’damm: „Die Art und Weise, wie Ihre Immobilie präsentiert wird, spielt eine entscheidende Rolle. Professionelle Fotos, 360-Grad-Rundgänge und ansprechende Exposés heben die Vorzüge Ihrer Immobilie hervor und ziehen die Aufmerksamkeit potenzieller Käufer auf sich.“

Ein erfahrener Immobilienmakler überlegt, wie er seine Zielgruppe anspricht. Er bewirbt ein Haus online und offline.

Durchführung von Besichtigungen

Sieht das Exposé ansprechend aus, weckt es Interesse an der Immobilie. Es lockt Kunden an. Damit diese sehen, was zum Verkauf steht, organisiert ein Immobilienmakler die Hausbesichtigung.

  • Er bereitet das Haus auf den Besuch potenzieller Käufer vor,
  • optimiert die Beleuchtung,
  • dekoriert um und
  • gibt Schönheitsreparaturen in Auftrag.

Anschließend setzt er den Besichtigungstermin an. Am Besichtigungstag führt er die Kaufinteressenten herum. Dabei macht er ihnen das Haus schmackhaft, ohne Mängel zu verschweigen.

Preisermittlung und Beratung

Zu den Aufgaben eines Immobilienmaklers gehört es, den Wert eines Hauses zu ermitteln. Er nimmt dafür eine professionelle Immobilienbewertung vor. Sie hilft ihm, einen Preis für das Haus vorzuschlagen.

Die Preisvorstellungen der Verkäufer nimmt der Makler kritisch unter die Lupe. Sind sie zu hoch, schrecken sie potenzielle Käufer ab. Liegen sie zu tief, droht den bisherigen Eigentümern ein finanzieller Verlust.

Verhandlungsführung

Ein erfahrener Immobilienmakler trifft eine Vorauswahl potenzieller Käufer. Er prüft deren Hintergrund und die Bonität.

Entscheiden sich die Hauseigentümer für einen Käufer, führt der Makler die Verkaufsverhandlungen. Dabei arbeitet er im Sinne seiner Kunden, ohne seine Aufklärungspflicht zu vernachlässigen.

Begleitung bei Verträgen

Ungenauigkeiten oder Fehler in Verträgen ziehen langwierige und oft teure Folgen nach sich. Daher überlassen Hausverkäufer oft dem Makler die Kommunikation mit einem Notar, der den Kaufvertrag aufsetzt. Der Jurist kennt die rechtlichen Vorgaben.

Zudem besitzen seriöse Immobilienmakler eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung. Unterläuft ihnen ein Fehler, schützt diese sie und den Kunden. Sie übernimmt mögliche finanzielle Forderungen.

Diese Pflichten haben Immobilienmakler

Sich Immobilienmakler zu nennen, bedeutet nicht, die fachliche Qualifikation zu besitzen. Die Berufsbezeichnung Immobilienmakler“ ist nämlich nicht geschützt. Um sich von schwarzen Schafen in der Branche abzuheben, beherzigen professionelle Makler folgende Pflichten:

Sorgfaltspflicht

Zwar vertraut ein Makler beim Erstellen eines Exposés auf die Angaben seines Kunden. Dennoch sollte er sie gründlich prüfen.

Ebenso nimmt er potenzielle Käufer kritisch unter die Lupe. Er kontrolliert, ob ihre Auskünfte – insbesondere über ihre Zahlungsfähigkeit – stimmen.

Informationspflicht

Die Informationspflicht schreibt vor, dass Immobilienmakler ihren Kunden gegenüber folgende Dinge offenlegen:

  • den eigenen Namen und den des Maklerbüros,
  • die Rechtsform des Unternehmens sowie die Vertretungsberechtigung,
  • Telefonnummer und E-Mail-Adresse,
  • sofern vorhanden, die Handelsregisternummer und
  • die zuständige Aufsichtsbehörde.

Zur Informationspflicht gehört es ebenfalls, die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer anzugeben.

Seinen Kunden erklärt ein seriöser Immobilienmakler, wie er sie vor finanziellen Schäden schützt. Ebenso informiert er sie über die Bedingungen, unter denen er einen Auftrag annimmt.

Aufklärungspflicht

Es klingt verlockend, ein Haus im Exposé und vor einem potenziellen Käufer „schönzureden“. Jedoch darf ein Immobilienmakler keine Schäden und Mängel verschweigen.

Datenschutz

Sowohl mit sensiblen Daten seiner Kunden als auch denen der Käufer geht ein professioneller Makler sorgfältig um. Er verhindert, dass sie verloren gehen oder in fremde Hände gelangen.

Transparenz bei Provisionen

Durchschnittlich liegt die Maklerprovision in Deutschland zwischen drei und sechs Prozent (plus Umsatzsteuer). Ein seriöser Immobilienmakler klärt seine Kunden vor Vertragsabschluss darüber auf, wie hoch er sie ansetzt.

Im Maklervertrag hält er die exakte Höhe der Gebühr fest. Zudem steht darin, wer die Provision bezahlt. Oft übernehmen Verkäufer und Käufer je eine Hälfte.

Rechte eines Immobilienmaklers

Neben vielen Pflichten haben Immobilienmakler Vorteile. Verkaufen sie ein Haus erfolgreich, dürfen sie die vereinbarte Provision verlangen. Sie halten in einem Maklervertrag fest, was ihre Arbeit beinhaltet. Es steht ihnen zudem frei, einen Auftrag abzulehnen.

Mit einem Immobilienmakler zusammenarbeiten – das sollten Kunden wissen

Immobilienmakler kennen den Immobilienmarkt vor Ort. Sie erreichen über ihre Netzwerke viele potenzielle Käufer. Dennoch hängt ihr Erfolg von zwei Dingen ab: dem Zustand und der Lage einer Immobilie. Für die Kunden ist es daher wichtig, realistische Erwartungen in den Makler zu setzen.

Bei der Zusammenarbeit mit einem Immobilienmakler steht eine klare Kommunikation im Fokus. Der Maklervertrag sollte festhalten:

  • wie lange er gilt,
  • welche Aufgaben der Makler übernimmt,
  • welche Gesamtkosten auf den Kunden zukommen.

Bei Unklarheiten empfiehlt es sich, nachzuhaken.

Fazit

Immobilienmakler vereinfachen den Hausverkauf. Zudem helfen sie bei Bedarf, ein passendes neues Zuhause zu finden. Ihre Aufgaben sind vielfältig. Neben vielen Pflichten geht der Maklerberuf mit dem Recht auf eine Provision einher.

Verfasst von hajo