Ergonomische Büromöbel – Worauf sollte man achten

Ergonomische Büromöbel helfen, trotz sitzender Tätigkeit gesund zu bleiben. Foto: © DK_2020 / stock adobe

Ergonomische Büromöbel gehören auch im Homeoffice zur Grundausstattung. Um den Arbeitsalltag beschwerdefrei zu meistern, kommen Stühle und Tische in Betracht, die sich dem Körper individuell anpassen. Sie unterstützen die natürliche Haltung. Der Ratgeber klärt auf, worauf es beim Kauf ankommt und wie Nutzer den Arbeitsplatz ergonomisch gestalten.

Die Bedeutung ergonomischer Büromöbel

Büromitarbeiter verbringen durchschnittlich acht Stunden pro Tag am Arbeitsplatz. Dabei nehmen sie vorwiegend die gleiche Haltung ein. Das führt mit der Zeit zu einem krummen Rücken. Nackenschmerzen, ein Ziehen in den Armen und Beschwerden im Rückenbereich sind die Folge. Das verhindern ergonomische Büromöbel, die die natürliche Sitzhaltung während der Arbeit unterstützen.

Stühle: Die wichtigsten Kaufkriterien

Ergonomische Stühle verhindern Beschwerden durch die einseitige sitzende Tätigkeit auch im Homeoffice und forcieren eine gesunde Sitzhaltung. Bei der Auswahl ergonomischer Büromöbel kommt es auf diese Faktoren an:

  • Hebel: Die individuelle Anpassung nehmen Nutzer im Sitzen vor. Knöpfe und Hebel sollten bequem erreichbar sein.
  • Beckenkammstütze: Um das Becken zu stützen und die Lendenwirbel zu halten, hat die Rückenlehne eine feste seitliche Wölbung. Diese befindet sich etwa 18 bis 24 cm oberhalb des Sitzes.
  • Lendenbausch: Wer viel am Schreibtisch sitzt, klagt mitunter über Schmerzen im Lendenwirbelbereich. Eine verstärkte Polsterung im unteren Rückenbereich unterstützt die natürliche Krümmung der Wirbelsäule nach vorn. Die Höhe und Stärke der Lordosenstütze passen Nutzer individuell an, um den Rücken zu entlasten.
  • Höhenverstellbare Rückenlehne: Bei ergonomischen Bürostühlen passt sich die Lehne der natürlichen S-Form der Wirbelsäule an, um den Rücken zu stärken und gezielt zu unterstützen. Um eine gesunde Haltung einzunehmen, sollte sie über die Schultern reichen und mindestens 40 Zentimeter breit sein. Stühle mit Synchronmechanik unterstützen die Wirbelsäule durchgehend und ermöglichen es, dynamisch zu sitzen. Da die Sitzfläche und die Lehne nicht fest miteinander verbunden sind, passt sie sich dem Körperöffnungswinkel synchron an.
  • Verstellbarer Sitz: Eine natürliche Sitzhaltung ermöglichen ergonomische Stühle durch einen höhen- und tiefenverstellbaren Sitz. Korrekt ist die Haltung, wenn die Fußsohlen den Boden fest berühren, die Beine im rechten Winkel angewinkelt sind und die Oberschenkel leicht nach vorn fallen. Idealerweise nutzen sie die gesamte Sitzfläche aus, damit die Rückenlehne ihre stützende Funktion erfüllt. Der Sitz sollte etwa 40 bis 50 cm breit sein.
  • Sitztiefenfederung: Die Federung fängt das Gewicht des Nutzers beim Hinsetzen ab, selbst wenn er sich auf den Stuhl fallen lässt. Das schont Becken und Wirbelsäule.
  • Kopfstütze: Dank einer höhenverstellbaren Nackenstütze lehnen Nutzer den Kopf bequem an. Sie verhindert Bewegungseinschränkungen im Schulter-, Hals- und Nackenbereich.
  • Armlehnen: Um den Arm entspannt abzulegen, beträgt der Winkel zwischen Ober- und Unterarm 90 Grad. Dazu passen Nutzer die Armlehnen der ergonomischen Büromöbel in der Höhe und Breite individuell an. Um Verspannungen vorzubeugen, darauf achten, dass die Schultern natürlich fallen.
  • Polsterung: Dicke Schaumstoffpolster verhindern Druckstellen am Gesäß und an den Oberschenkeln. Dabei darauf achten, dass die Vorderkante abgerundet ist. Abnehmbare, pflegeleichte Bezüge erleichtern die Reinigung.

Schreibtische: Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten

Ein ergonomischer Schreibtisch schont die Knie- und Fußgelenke. Er entlastet die Wirbelsäule, indem er das Arbeiten im Stehen und Sitzen gewährleistet. Die ergonomischen Büromöbel zeichnen sich durch diese Kriterien aus:

  • Höhenverstellbarkeit: Elektrisch höhenverstellbare Bürotische ermöglichen das Arbeiten im Sitzen und Stehen. Die regelmäßige Veränderung der Haltung reduziert Verspannungen in den Muskeln und schont den Rücken.
  • Arbeitsfläche: Um eine gesunde Haltung einzunehmen, achten Nutzer darauf, dass der Tisch mindestens 80 cm tief und 120 cm lang ist. Im Idealfall erreichen Nutzer alle Gegenstände auf der Ablagefläche, ohne sich zu strecken.
  • Beinfreiheit: Unter dem Schreibtisch sollten Nutzer genug Bewegungsfreiheit haben. Das gewährleistet eine dynamische Sitzposition. Ablageflächen, Geräte und Regale sind hier fehl am Platz.
  • Sicherer Stand: Ein sicherer Bürotisch hält hohen Belastungen stand. Er ist biegefest, standsicher und dämpft Erschütterungen.

Wie man Stühle und Schreibtische kombiniert

Ergonomische Büromöbel stehen nicht einzeln für sich. Um eine gesunde Körperhaltung während der Arbeit zu einzunehmen, stimmen Nutzer Stuhl und Schreibtisch aufeinander ab. Dabei gehen sie wie folgt vor:

  1. Grundposition einnehmen: Aufrecht auf den Bürostuhl setzen und den Po bis an die Rückenlehne schieben. Dadurch hat der Rücken vollen Kontakt zur Lehne, die sich an dessen natürliche S-Form anpasst. Die Oberarme hängen locker nach unten. Die Füße liegen flach auf dem Boden. Ist der Sitz bei der niedrigsten Einstellung noch zu hoch, empfiehlt sich eine Fußstütze.
  2. Einstellen der Sitzhöhe: Die Höhe langsam anpassen. Dabei bleiben die Füße flach auf dem Boden. Gesäß und Oberschenkel füllen den Sitz aus. Der Rücken liegt an der Lehne an. Ober- und Unterschenkel bilden einen 90°-Winkel, die Oberschenkel liegen waagerecht auf.
  3. Den Schreibtisch anpassen: Nutzer nehmen erneut die Grundposition auf dem Stuhl ein und rutschen so nah an die Tischplatte heran, dass die Handballen vor der Tastatur liegen. Nun die Höhe des Schreibtischs so lange verändern, bis Ober- und Unterarme in einem 90°-Winkel auf dem Tisch aufliegen. Die Schultern dabei nicht nach oben ziehen.
  4. Die Armlehnen auf die Höhe der Tischkante einstellen.
  5. Um die Lordosenstütze anzupassen, die Wölbung des Polsters so positionieren, dass sich diese in Höhe der stärksten Krümmung der Lendenwirbelsäule befindet.

Tipp: Sport dient als Ausgleich zum stundenlangen Sitzen. Um die Bewegungsfreiheit zu erhöhen, empfehlen sich Dehnungs- und Mobilitätsübungen. Beliebt sind Work-outs, die Fitnessübungen und Tanzbewegungen vereinen sowie virtuelle Cyclingkurse.

Fazit: Der ideale Arbeitsplatz im Homeoffice

Ergonomische Büromöbel helfen, trotz sitzender Tätigkeit gesund zu bleiben. Verstellbare Schreibtische und Bürostuhle erlauben es, sie in der Höhe optimal an den Körper anzupassen. Das unterstützt die natürliche Sitzhaltung. Durch ergonomische Arbeitsbedingungen verringert sich die Gefahr für Verspannungen und Beschwerden durch die einseitige Körperhaltung.

Verfasst von hajo